Solar-Powerbanks

Solar-Powerbanks erklärt

Powerbanks sind Energiespeicher für unterwegs. Sie haben einen (oder mehrere) Akkus eingebaut und können – meist über USB-Ports – geladen werden und selbst andere Geräte wie Smartphones oder Tablets laden. Solar-Powerbanks erweitern dieses Konzept. Zwar können auch Solar-Powerbanks normalerweise über einen USB-Port mit einem Netzteil geladen werden, aber zusätzlich ist eine Solarzelle auf der Oberseite der Solar-Powerbank integriert, welche diese automatisch nachlädt, sobald die Sonne scheint.

sind Solar-Powerbanks empfehlenswert?

Man legt seine Solar-Powerbank hin und wieder in die Sonne und lädt damit bei Bedarf seine mobilen Geräte nach. Das schont die Umwelt und spart sogar noch ein wenig Geld, weil man etwas weniger Strom aus der Steckdose verbraucht.

Was sich in der Theorie so schön anhört, muss in der Praxis allerdings relativiert werden. Der Grund: die Solarzelle auf einer Solar-Powerbank ist nicht übermäßig groß.

Als kleines Rechenbeispiel die Solar-Powerbank EasyAcc PB15000SP:

  • die Fläche der Solarzelle misst gerade einmal knapp 100 cm²
  • unter nahezu optimalen Bedingungen (1000 Watt Sonneneinstrahlung je m², 20% Wirkungsgrad der Solarzelle) ließen sich damit 2 Watt Leistung gewinnen. Mehr wäre auch rein theoretisch nicht möglich
  • EasyAcc selbst gibt zur Leistung der Solarzelle 5 V und 0,2 A an, was 1 W entspricht. Die Hälfte des oben berechneten Wertes und in der Praxis vermutlich erreichbar
  • um die kompletten 15.000 mAh der Powerbank vollzuladen, würde man damit rund 75 Stunden bei optimaler Sonneneinstrahlung benötigen!
  • um genug Energie für einen typischen Smartphoneakku (2000 mAh) zu ernten, benötigt man 10 Stunden optimale Sonne. In der Praxis dürfte man allein durch Energieverluste in der Powerbank wenigstens 13-14 Stunden benötigen

Und die vorgestellte Solar-Powerbank ist keineswegs ein ausgesprochen schlechter Vertreter dieser Gerätekategorie. Andere Modelle schlagen sich ebenfalls nicht grundsätzlich besser. Mehr ist mit so einer kleinen Solarzelle einfach nicht machbar.

Beachten sollte man auch, dass bereits bei bewöktem Himmel viele Solar-Powerbanks nicht etwa langsamer laden sondern viele bereits garnicht mehr. Die Solar-Leistung ist dann einfach viel zu gering.

Fazit ist also, dass Solar-Powerbanks zum reinen Solar-Laden kaum geeginet sind. Behält man das im Hinterkopf, ist das aber durchaus ok. Denn Solar-Powerbanks lassen sich wie jede andere Powerbank auch über die Steckdose laden. Das zusätzliche Nachladen über die Solarzelle ist eher ein kleiner Bonus, die Powerbank hält damit einfach bei guter Sonneneinstrahlung ein wenig länger als andere Powerbanks gleicher Größe.
Gerade im Outdoor-Einsatz hat man auch noch einen anderen Vorteil: wenn man mal völlig ohne Strom dasteht, kann einem die Solarzelle vielleicht den dringend benötigten Strom für den rettenden Anruf bescheren. Auch wenn die Solar-Powerbank in der Sonne sehr langsam nachlädt, man steht zumindest nie völlig ohne Strom da, solange die Sonne scheint

empfehlenswerte Solar-Powerbanks


XTPower MP-S6000

Kapazität: 6.000 mAh
Leistung Solarmodul: 0,5 W
Gewicht: 145 g

Eher kleine Powerbank. Leider ist dadurch auch die Oberfläche und damit die Solar-Ladeleistung sehr klein.

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EasyAcc PB15000SP

Kapazität: 15.000 mAh
Leistung Solarmodul: 1 W
Gewicht: 353 g

Gute Solar-Powerbank mit zwei USB-Ausgängen und integrierter Taschenlampe. Lässt sich mit dem mitgelieferten Karabiner z.B. am Rucksack befestigen.

Bezugsquellen: Amazon (Anzeige)


XTPower MP-S23000

Kapazität: 23.000 mAh
Leistung Solarmodul: 2,25 W
Gewicht: 653 g

Recht große Powerbank, welche nicht über USB sondern über ein externes Netzteil geladen. Das ist bei solchen großen Powerbanks auch durchaus sinnvoll, da dann deutlich schneller als per USB geladen werden kann. Die Solarleistung ist einigermaßen groß, aber das Laden einer Powerbank dieser Größe dauert damit natürlich auch ewig.
Neben USB ist auch ein Ausgang für das Laden von Notebooks vorhanden, welcher auf 12, 16 oder 19V geschaltet werden kann, Ladeadapter werden mitgeliefert.
Leider sehr teuer.

Bezugsquellen: Amazon (Anzeige)


Alternativen zu Solar-Powerbanks

Wie oben beschrieben, ist die Solar-Ladeleistung von Solar-Powerbanks nicht gerade berauschend. Für manche Einsatzzwecke mag das in Ordnung sein, trotzdem stellt sich aber die Frage, ob nicht andere Lösungen geeigneter sind.
Hier einige mögliche Alternativen.

1. (USB-) Solarmodul

Der Nachteil der kleinen Solarzelle von USB-Powerbanks wird von separaten aufklappbaren Solarmodulen verhindert. Diese kann man dann an eine normale Powerbank oder direkt an das zu ladende Gerät anschließen und erreicht damit den gleichen Effekt wie mit einer Solar-Powerbank – nur dass die Ladeleistung bei einigermaßen großem Solarmodul wesentlich größer ist.

mehr über USB-Solar-Ladegeräte

2. größere Powerbank ohne Solar

Solar-Powerbanks sind immer ein wenig schwerer als Powerbanks ohne Solarmodul bei gleicher Akkukapazität. Wenn die Solar-Ladeleistung einer Solar-Powerbank wie oben beschrieben also ohnehin nur sehr gering ist, macht es da nicht mehr Sinn, lieber eine Powerbank ohne Solar zu nehmen, die gleich schwer ist und dafür etwas mehr Kapazität hat? Je nach Einsatzzweck könnte das sinnvoll sein.

Auf meiner Übersichtsseite zu Powerbank-Tests gibt es eine Übersicht aller von mir getesteten Powerbanks.

3. für Radfahrer: Laden per Dynamo?

Wer mit dem Rad unterwegs ist, hat auch die Möglichkeit, seine Geräte oder eine Powerbank über den Fahrraddynamo zu laden. Dynamo-Ladegeräte mit denen dies möglich ist sind in verschiedenen Varianten erhältlich.

Mehr über Dynamo-Ladegeräte

siehe auch

Powerbanks mit 10000 mAh
Powerbanks mit 20000 mAh
Powerbanks im Test
USB-Ladegeräte
Powerbanks für Notebooks


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